5 wichtige Planungsaufgaben für Programme in Matrixorganisationen

5. April 2012

Matrixorganisationen vereinen Programm- und Abteilungsleiter:innen mit oft gegensätzlichen Zielen. Diese 5 Aufgaben pro Rolle helfen, Risiken zu vermeiden und Programme erfolgreich zu steuern.

Ich habe diesen Beitrag geschrieben, weil klare Rollen und strukturierte Aufgaben in Matrixorganisationen entscheidend sind – sie schaffen Orientierung und reduzieren Reibungsverluste zwischen den Interessen.

Symbolische Übersicht von Planungsaufgaben in Matrixorganisationen
Symbolische Übersicht von Planungsaufgaben in Matrixorganisationen

Matrixorganisationen mit starker Linienorganisation, die Programme durchführen, haben zwei Schlüsselrollen: Programm- und Abteilungsleiter:innen. Beide verfolgen unterschiedliche Ziele. Der Programmleiter achtet auf Zeit, Budget und Qualität – der Abteilungsleiter auf Profitabilität, Teamführung und Unternehmensstrategie.

Dieser Artikel zeigt, wie sich Risiken im Programmmanagement reduzieren lassen – mit den 5 wichtigsten Aufgaben für jede Rolle. Bevor wir ins Detail gehen, eine Übersicht der Ziele im operativen Programmmanagement:

Der Programmleiter konzentriert sich auf die Terminplanung – die Hauptaufgabe der Abteilungsleitung ist das Ressourcenmanagement. Nun zu den Details…

Programmleitung

  1. WBS inkl. Arbeitspaketen erstellen: Alle Aufgaben einplanen, neue ergänzen, keine vergessen
  2. Ablauf und Abhängigkeiten planen: Abhängigkeiten zwischen Arbeitspaketen setzen, Aufgaben in der richtigen Reihenfolge terminieren
  3. Pufferzeit einplanen: „Der Projektplan gilt nur bis zum Projektstart“ – Puffer verhindern, dass gleich das ganze Projekt verschoben wird
  4. Controlling-Maßnahmen etablieren: Deadlines als Frühwarnindikatoren setzen – Abweichungen werden sofort sichtbar, proaktives Handeln wird möglich
  5. Zuständige Abteilung zuordnen: Arbeitspakete an Abteilungen delegieren, Verantwortliche informieren, nach dem Highlander-Prinzip (nur eine Zuständigkeit je Arbeitspaket)

Abteilungsleitung

  1. Aufgaben übernehmen: Aufgaben für die Abteilung entgegennehmen, in die eigene Planung übernehmen, ggf. aufsplitten und Abhängigkeiten setzen
  2. Ressourcen zuordnen: Verantwortliche Personen einplanen, die die Aufgaben erledigen
  3. Kapazitäten prüfen: Urlaube, Feiertage, Abwesenheiten, Tagesgeschäft und Unsicherheiten berücksichtigen
  4. Ressourcenkonflikte lösen: Überlasten vermeiden durch Dauer verlängern, mehr Ressourcen einsetzen, Umfang anpassen
  5. Rückmeldung ans Programm geben: Ergebnisse der Ressourcenplanung und den Zeitplan prüfen und Feedback geben

Wenn beide Rollen diesen 5er-Kanon befolgen, werden viele Risiken und Fallstricke von vornherein vermieden.

Der entscheidende Erfolgsfaktor ist der Informationsaustausch zwischen beiden Rollen. Ohne Kommunikation entstehen zwei unabhängige Planungsplattformen – jede erzählt ihre eigene Geschichte.

Als Nächstes: In die Rolle des Programmplaners schlüpfen und sehen, wie Programme gesteuert und kontrolliert werden können.

Ingo Meironke, PMP – Manager bei Campana & Schott - @meiroTweet